Das OLG führt aus: „(Umgang jeweils einmal alle 4 Wochen) liegt bereits an der Obergrenze. Umgangsverfahren vor Gericht sind für Pflegeeltern und alle, die sich für das Pflegekind einsetzen, häufig schwierig zu führen. Auch hier wären Nachbesserungen des Gesetzgebers dringend von Nöten. Dennoch bleibt festzustellen, dass die besondere Problematik von Pflegekindern durch den Gesetzgeber nicht genügend Berücksichtigung gefunden hat. Eine Grundproblematik ist hierbei für die Gerichte sicherlich, dass § 1684 BGB, die Regelung des Umganges zwischen leiblichen Eltern und einem Kind, im Grunde ein „Scheidungskinderparagraph“ ist. Im Hinblick hierauf ist sicherzustellen, dass zwar ein Umgang zwischen der Antragstellerin und ihrem Kind besteht, dieser jedoch (zumindest zunächst) in einem zeitlich eingeschränkten Rahmen stattfindet. (…) Der angeordnete zeitweise Ausschluss des Umgangs ist derzeit erforderlich, um dem Kind eine – von der Frage des Umgangs unbehelligte – Entwicklung hin zu einer nicht von Ängsten besetzten Persönlichkeit zu ermöglichen. Mögliche Wirkungen der Umgangskontakte auf die Pflegekinder. Durch die weitere Nutzung dieser Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Vielen Dank, dass Sie sich um Pflegekinder kümmern. Dass gerade Pflegekinder hierauf besonders heftig und irritiert reagieren, liegt auf der Hand und ist mit dem existenznotwendigen Bedürfnis von Pflegekindern nach sicheren und konstanten Bezugspersonen ohne weiteres zu erklären. Dementsprechend stark ist das Umgangsrecht der leiblichen Eltern nach dem Wortlaut des Gesetzes ausgestattet. mit einer Spende unterstützen. Besondere Empfindlichkeiten von Pflegekindern, welche häufig bereits Bindungsstörungen aufweisen und durch zu häufige Kontakte erheblichen Belastungen ausgesetzt werden, werden gerne ignoriert. Nach der neuesten Rechtslage müssen Pflegeeltern hier von den Familiengerichten an sich nun ohnehin angehört werden, zumindest wenn das Pflegekind sich seit längerer Zeit in Familienpflege befindet, § 161 II FamFG. Mitunter orientieren sich Gerichte fälschlicherweise auch an den üblichen Umgangsmodalitäten von Scheidungskindern und verkennen dabei, dass bei Pflegekindern eine gänzlich andere Problemsituation gegeben ist. Pflegemütter können Pflegekinder Heft 1/2020. Mitglied im Landesverband für Kinder in Adoptiv- und Pflegefamilien e.V. Das bei der Inkognitoadoption übliche völlige Ausgrenzen der Herkunftsfamilie hat sich nicht in … Insoweit erachtet der Senat Durchführung eines begleiteten vierteljährlichen Umgangsrechts für geboten (…). Mögliche Wirkungen der Umgangskontakte auf die Pflegekinder. Warum sind Pflegekinder eine Risikogruppe? Daneben können Pflegeeltern inzwischen auch in Umgangsverfahren auch beantragen, dass sie am Verfahren beteiligt werden, § 161 I FamFG. © 2017 - 2020 Pflege- und Adoptivfamilien - Unabhängiger Landesverband Niedersachsen (Paul Niedersachsen) e.V. Auch andere Entscheidungen haben in begrüßenswerter Klarheit ausgeführt, dass die Häufigkeit der Umgangskontakte durch das Kindeswohl bestimmt sein müssen und also nicht etwa durch die Bedürfnisse der leiblichen Eltern. Es gibt Behörden, als Beispiel in Eichstätt, welche durch anonyme telefonische Information , einer jungen Mutter beide Kinder vor 10 Jahren genommen hatten, und sie sich nichts zuschulden kommen hat, lassen, nur einen faulen, untätigen Freund hatte, und als Wegnahmegrund wird aufgeführt, dass der erst Wir suchen Familien, Paare und Einzelpersonen, die sich vorstellen können, ihr Herz und ihr Zuhause, vorübergehend oder auf Dauer für ein Kind zu öffnen, dass nicht bei seinen Eltern aufwachsen kann. Kindler, 2011) Bereiche Indikatoren ... Umgangskontakte belastend für die Kinder? Viele Gerichte setzen voraus, dass Umgangskontakte zwischen Pflegekindern und ihren leiblichen Eltern grundsätzlich positiv und wichtig sind, wobei oftmals die erheblichen Belastungen der Kinder durch die Kontakte übersehen oder zumindest hingenommen werden. Trotz dieser zitierten und vieler weiterer Entscheidungen besteht im Bereich vom Umgangsrecht sicherlich noch erheblicher Nachbesserungsbedarf durch den Gesetzgeber. Allein schon durch zu intensive Umgangskontakte mit der leiblichen Mutter, bei denen zu befürchten ist, dass jene ihre Mutterrolle gegenüber dem erst 4jährigen Kind herausstreicht und damit die Position des Kindes in der Pflegefamilie – bewusst oder auch nur unbewusst – in Frage stellt, kann das Kindeswohl gefährdet sein. In der Praxis nicht einfach zu führen sind Gerichtsverfahren betreffend die Häufigkeit von Umgangskontakten zwischen Pflegekindern und leiblichen Eltern. Ihre Spende kommt unserer Arbeit im Interesse von Kindern und Jugendlichen zu Gute, die zeitweise oder auf Dauer nicht in ihren Herkunftsfamilien aufwachsen können. 4. Üblich sind in der gegebenen Situation Besuchskontakte einmal alle 4, 6 oder 8 Wochen. Außerdem haben sich die Eltern und weitere Umgangspersonen des Kindes so zu verhalten, dass Beziehungen des Kindes zu den Pflegeeltern nicht beeinträchtigt werden und die Erziehung des Kindes durch den Umgang nicht erschwert wird (§ … Es hat dabei stets als oberste Prämisse das Kindeswohl herausgehoben. Auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Bindungsforschung, die hier inzwischen ein sehr differenziertes Bild entwickelt hat, werden oftmals übergangen. ... Kindern nach Besuchskontakten (Praxisbeobachtungen insbesondere von Pflegeeltern) negative Zusammenhänge zwischen der Häufigkeit von Besuchskontakten und dem Abbruch von Pflegebeziehungen (Bovenschen et … Zur Anbahnung und Stabilisierung einer persönlichen Beziehung zwischen Mutter und Kind hält es der Senat für erforderlich, dass Umgangskontakte an 6 Terminen im Jahr – wobei diese selbst zwischen 1 und 1 ½ Stunden andauern sollten – stattfinden. Hallo, besteht eine Pflicht der Pflegeeltern die Pflegekinder zu den Umgangskontakten zu fahren (80 km Entfernung) oder besteht nur die Pflicht der Pflegeeltern die Kinder herauszugeben? Pflegekinder, oftmals sind auch Pflegekinder selbst schon mit diesen Programmen vertraut. Misshandlung, Vernachlässigung) Fremdunterbringung als Risiko Trennungen, Bindungsabbrüche & negativ verlaufende Umgangskontakte mit den Herkunftseltern Erhöhte … Dabei ging es um das Umgangsrecht der Mutter eines 4-jährigen Kindes, welches bereits kurz nach der Geburt vom Jugendamt in Obhut genommen wurde und sich seit dem Alter von drei Monaten in einer Pflegefamilie befindet. 18.03.2020 Statement zum Umgangskontakt vom Familiengericht Meldorf, VG Arnsberg: Keine pauschale Kürzung des Pflegegeldes bei Verwandtenpflege. Ich wünsche ... Besuchs­ und Umgangskontakte _____ 06 Einmalige Beihilfen oder Zuschüsse _____ 07 Dauer der Vollzeitpflege _____ 09 ... Besuchs- und Umgangskontakte. Literaturverzeichnis. Da schaute sogar der Jugendamt Betreuer weg, beim letzten Besuch mit der Mutter. verwendet Cookies, um Ihnen den bestmöglichen Service zu gewährleisten. Insgesamt wurden 88 Pflegekinder zu ihren Herkunftsfamilien zurückgeführt, 18 davon sogar nach einer Pflegedauer von über 3 Jahren (vgl. Die Entwicklung der psychischen Identität des Kleinkindes ist daran gebunden, dass kontinuierlich Bezugspersonen zur Verfügung stehen, die Schutz, Beruhigung … Daher ist in dieser Vorschrift auch ein entsprechend starkes Umgangsrecht verankert. § 1684 I BGB lautet: „Das Kind hat das Recht auf Umgang mit jedem Elternteil; jeder Elternteil ist zum Umgang mit dem Kind verpflichtet und berechtigt.“. Pflegekinder werden auch in Familien, die außerhalb von Bayreuth leben, vermittelt. Beistände nach § 13 Absatz 4 SGB X stehen jedem Bürger zu! Oftmals trifft man hier auf sehr elternfreundliche Richterinnen und Richter. Fazit. (4) Kinder haben das Recht auf Kenntnis ihrer Wurzeln, Pflegekinder haben das Recht auf Kontakt mit ihren biologischen Eltern. Sie brauchen Hilfe im Umgang mit ihrem Jugendamt, dann wenden Sie sich an folgende E-Mail: Beistand. Hinsichtlich der üblichen Häufigkeit von Umgangskontakten bei Dauerpflegekindern hat das OLG Hamm im Beschluss vom 06.01.2004 (13 WF 540/03), soweit ersichtlich nicht veröffentlicht, deutlich Stellung genommen. Auch andere Entscheidungen haben in begrüßenswerter Klarheit ausgeführt, dass die Häufigkeit der Umgangskontakte durch das Kindeswohl bestimmt sein müssen und also nicht etwa durch die Bedürfnisse der leiblichen Eltern. Diese müssen jedoch nach Häufigkeit und Ausgestaltung so stattfinden, dass die Bindungsentwicklung des Kindes nicht gestört wird und das Kind nach dem Kontakt wieder entsprechend zur Ruhe kommen kann. Gerade bei Inobhutnahme eines Säuglings in einer Pflegefamilie – wie vorliegend – entwickelt sich eine Beziehung, die alle psychologischen Elemente einer gut funktionierenden Eltern-Kind-Beziehung enthält. Denn die Pflegeeltern hätten. Gerichtliche Entscheidungen – auch die oben zitierten – können daher nicht ohne weiteres für andere Sachverhalte werden. Die Kinder wurden 20 und 40km entfernt bei Pflegeeltern untergebracht, und Besuch der Mutter, da kein Auto sehr eingeschränkt. Vielen Dank . Dieses Bedürfnis besteht ein Leben lang. Beginnt es nämlich, seine Pflegeeltern als Eltern zu akzeptieren, so wächst bei den Besuchen der leiblichen Eltern auch die Angst einer erneuten Bedrohung der mühsam neu gewonnenen Bindung und dies um so mehr, je deutlicher die Eltern ihre Ansprüche auf das Kind zu erkennen geben. Die Häufigkeit und die Art der Kontakte hängen von den Vorerfahrungen des Kindes, seinem Alter und der Beziehung zur Herkunftsfamilie ab. Mit erfreulich klaren Worten hat das OLG Köln in einer Entscheidung vom 30.01.2009 (14 UF 172/08) das Umgangsrecht eines leiblichen Vaters mit seinen in Pflegefamilien untergebrachten Kindern für ein halbes Jahr ausgesetzt, weil der Kindesvater die Pflegekinder bei Umgangskontakten immer wieder mit seinen … Pflegeeltern für Chemnitz gesucht. Umgangskontakte zwischen einem Kind und dem Elternteil, bei dem das Kind nicht lebt. Inzwischen existieren auch eine Reihe von höchstrichterlichen Entscheidungen, welche diese Besonderheiten entsprechend würdigen. Im Jahr 2005 befanden sich in Deutschland rund 50.000 Kinder in … Da aber die Eltern, wie sie nicht bestreiten, auch derzeit noch nicht wieder in der Lage sind, die Kinder zu betreuen und zu erziehen, diese also weiterhin bei den Pflegeeltern bleiben müssen, muss den Kindern in erster Linie Sicherheit und die Gewissheit vermittelt werden, in der Obhut der Pflegeeltern bleiben zu können. (…). In dem weiteren Beschluss hat das OLG Hamm (Beschluss vom 03.08.1999, 3 WF 259/99, FamRZ 2000, 1108) festgestellt: „Zumindest ein zeitlich befristeter Ausschluss des Umgangs der leiblichen Eltern mit ihrem bei Pflegeeltern lebenden Kind kann angezeigt sein, um die Entwicklung einer vertrauensvollen Beziehung zu seinen Pflegeeltern nicht zu gefährden“. Bei Pflegeverhältnissen werde das Kindeswohl dabei maßgeblich durch das Bindungsbedürfnis des Kindes bestimmt, welches im Interesse eines gesunden Aufwachsens nicht irritiert werden darf. 3. Pflegekinder besonders gefordert, diese unterschiedlichen Ansprüche, Normen, Werte und Familienmuster in ihre Identität zu integrieren, d. h. sie müssen sich mit ihrer Herkunft in einer ganz anderen Weise auseinandersetzten, als das Kinder tun, die bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen. Die Herauslösung eines Pflegekindes aus einer Pflegefamilie, in der es durch längeren Aufenthalt verwurzelt ist, ist deshalb mit dem Kindeswohl nur zu vereinbaren und nur zulässig, wenn sie ohne die Gefahr einer erheblichen und nachhaltigen Störung der Kindesentwicklung durchgeführt werden kann. Prozentuale Anteile der besuchten Schulformen der Pflegekinder (n = 131)..... 121 Abbildung 3. Für das Kindeswohl spielt nämlich die Art und Weise des Zustandekommens des Pflegeverhältnisses keine Rolle. Die Häufigkeit und die Gestaltung der Umgangskontakte richten sich nach der Lebenssituation der Eltern, dem Alter der Kinder und dem Entwicklungsstand des Kindes. In der Literatur wird zwischen folgenden Formen des begleiteten Umgangs unterschieden: o Beaufsichtigter Umgang für Familiensituationen, in denen eine direkte Gefährdung des Kindes durch den umgangsberechtigten Elternteil besteht … Pflegekinder: Situation, Bindungen, Bedürfnisse und Entwicklungsverläufe Seite 128 ... Umgangskontakte und die Gestaltung von Beziehungen Seite 562 zur Herkunftsfamilie (Elisabeth Helming/Marion Küfnerl Heinz Kindler) ... 9.3 Häufigkeit und Verläufe nach Rückführungen im Überblick 9.4 Einzelfallbezogene … Hinsichtlich der Häufigkeit von Kontakten ist in Die existentielle Eltern-Kind-Beziehung ist nicht an die leibliche Elternschaft gebunden und kann nach den Erkenntnissen moderner Kinderpsychologie zu Pflegeeltern ebenso tragfähig wie zu leiblichen Eltern sein. 3.1 Pflegekinder: Ein erster Zugang über Jugendhilfestatistiken ... Umgangskontakte und die Gestaltung von Beziehungen Seite 562 zur Herkunftsfamilie (Elisabeth Helming / Marion Küfner / Heinz Kindler) ... 9.3 Häufigkeit und Verläufe nach Rückführungen im Überblick _______________________, Commerzbank Heide Aberr dies ist ja ein Lehrerehepaar. Gestaltung der Umgangskontakte 3.1 Der Ort des Umgangskontaktes 3.2 Schutzfaktoren für gelingende Kontakte. Außerdem haben sich die Eltern und weitere Umgangspersonen des Kindes so zu verhalten, dass Beziehungen des Kindes zu den Pflegeeltern nicht beeinträchtigt werden und die Erziehung des Kindes durch den Umgang nicht … Mit einfachsten Mitteln, kann man auf diese Weise unterstützen. In der Psychologie, Psychotherapie und Psychoanalyse wird davon ausgegangen, dass es ein grundlegendes Bedürfnis des Menschen ist, eine enge und intensive Bindung zu seinen Mitmenschen aufzubauen. Tel. Allein durch die Betonung gegenüber dem Kind, sie sei dessen tatsächliche Mutter, wird dieses erheblich in seinen sozialen Bindungen erschüttert. Diese Seite verwendet Cookies. Ein Kind im Alter von 4 Jahren braucht eine feste Bindung. Denn das BGB sieht durchaus die Möglichkeit der Einschränkung oder sogar Aussetzung von Umgangskontakten vor, wenn auch unter gewissen Voraussetzungen. 1. Die Mutter leidet sehr unter dieser Kindswegnahme, und an allem ist das übereifrige Jugendamt in Echstätt schuld. In den letztgenannten Fällen Eine unkontrollierte Überlassung des Kindes mehrmals im Monat für einen Zeitraum von mehreren Stunden würde lediglich zu einer weiteren Verunsicherung des Kindes und zur Gefahr des Verlusts seiner sozialen Bindungen und damit einer Gefährdung seiner allgemeinen Sozialisation mit den sich möglicherweise daraus ergebenden schwerwiegenden Folgen führen. Corona-Schutzmaßnahmen bei Infoveranstaltungen, Fortbildungen, Qualifizierungen und Gesprächsgruppen der Familien für Kinder gGmbH Wir sind als gemeinnützig anerkannt und können Spendenbescheinigungen ausstellen, wenn gewünscht. (…) Dabei ist es hinzunehmen und dem Wohl der Kinder auch erforderlich, dass die Pflegeeltern, bei denen sie leben, ihre eigentlichen Bezugspersonen bleiben, die Eltern also zur Zeit nicht gleichberechtigt neben diesen stehen können“. Neue höchstrichterliche Rechtsprechung zum Umgangsrecht von Pflegekindern: Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Gestaltung der Umgangskontakte 3.1 Der Ort des Umgangskontaktes 3.2 Schutzfaktoren für gelingende Kontakte. Speziell bei Facebook, YouTube oder/und Instagram sollte man mit den Kindern die datenschutzrechtlichen Probleme besprechen. Damit hat das Kind sein gesamtes bewusstes Leben im Haushalt der Pflegeeltern verbracht und diese mit den Begriffen und Vorstellungen von Familie und Eltern besetzt. Hinsichtlich der üblichen Häufigkeit von Umgangskontakten bei Dauerpflegekindern hat das OLG Hamm im Beschluss vom 06.01.2004 (13 WF 540/03), soweit ersichtlich nicht veröffentlicht, deutlich Stellung genommen. Es gibt derzeit keine bevorstehenden Veranstaltungen. Beistände  gehen mit – hören mit – schreiben mit- reden mit. 197-199, 50931 Köln Telefon: 0221-940 56 70 Telefax: 0221-940 56 78 E-Mail: info@pflegeelternrecht.de Diese Angst vor einer Herausnahme kann bei dem Kind bereits durch Verhaltensweisen der Antragstellerin entstehen, ohne dass dies von jener ausdrücklich ausgesprochen oder aktuell letztendlich gewollt wird. Das genannte Regelmaß reicht nach den langjährigen Erfahrungen des Senats aufgrund vergleichbarer, mit fachkundigen Beteiligten geführter Verfahren aus, um einer Entfremdung des Kindes entgegenzuwirken, aber auch dem mit dem Umgang verbundenen Aufwand Rechnung zu tragen“. In einem anderen Fall kam daher etwa das OLG Oldenburg nur zu begleiteten vierteljährlichen Umgangskontakten. Dieser wurde mit Hinblick auf die besonderen Konflikte von Trennungs- und Scheidungseltern gestaltet. Egal, ob es leibliche Eltern sind, welche häufigeren Umgangskontakt einfordern oder Pflegeeltern bzw. Die Umgangskontakte dürfen das Wohl des Kindes nicht gefährden oder schädigen. Nielsen, 1990, S. 216). ein Vormund, welche versuchen, eine bestehende Umgangsregelung abändern zu lassen: Nach unseren Erfahrungen vertreten Gerichte hier oftmals – keinesfalls jedoch immer – elternfreundliche Positionen. • Mangel an Einflussnahme auf die Häufigkeit und Gestaltung der Umgangskontakte Studie von Salas-Martins et al. Lebt ein Kind/Jugendlicher zwei Jahre in dieser Pflegefamilie und ist ein Verbleib dort auf Dauer zu erwarten, so wechselt nach § 86 Abs. Weiterhin muss durch die Ausgestaltung des Umgangs sichergestellt werden, dass aus Sicht des Kindes seine soziale Position im Rahmen der Pflegefamilie in keiner Weise gefährdet wird. Die Verantwortung für die Gestaltung der Umgangskontakte … Sie sind vielleicht noch nicht sicher, wie sie sich bei den Treffen gegenüber den Eltern ihres … In seinem Beschluss vom 11.12.2009 (FamRZ 2010, 1356 f.) hat das OLG Oldenburg ausgeführt: „Es kann im Interesse des Wohls der beiden Kinder nicht maßgeblich darum gehen, den Eltern weiterhin das Umgangsrecht im bisherigen Umfang zu erhalten. Für Pflegekinder sind Kontakte zu den leiblichen Eltern, Geschwistern und anderen An-gehörigen wichtig, um sich mit den eigenen Wurzeln und der familiären Vergangenheit und Gegenwart auseinandersetzen zu können. Sie ist aber notwendig im Interesse des Wohls der Kinder, das hier Vorrang vor den berechtigten Belangen der Eltern hat, auch wenn diese sie zurzeit als ungerecht empfinden.“. Die Umgangskontakte dürfen das Wohl des Kindes nicht gefährden oder schädigen. Waren gestern, also Mutter mit neuen festen Freund und wir die Großeltern zur ersten Kommunion des kleineren Buben, und dann bei den Pflegeeltern in Ihren Autarkhaus. Wenn es befürchten muss, dass es aus seiner sozialen Familie herausgenommen wird und zu einer ihm völlig fremden „Mutter“ übersiedeln muss, wird es in seiner Entwicklung erheblich gefährdet. So hat hier jüngst etwa das OLG Hamm in einer Entscheidung vom 17.01.2011 (II-8 UF 133/10 = JAmt 2011, 223 ff.= FamRZ 2011, 826 f.) eine sehr ausgewogene und kindzentrierte Entscheidung getroffen. Umgangskontakte Pflegekinder. Das OLG Celle führt in einem Beschluss vom 07.04.1999 (17 UF 314/98, FamRZ 2000, 48) aus, dass nur ein sehr eingeschränktes Umgangsrecht der leiblichen Eltern in Betracht komme. Dennoch lohnt es sich in jedem Fall, bei Gericht um eine kindeswohlgerechte Umgangsregelung zu kämpfen. Autor: Paula Zwernemann I. Einleitung Die Gestaltung der Besuchskontakte bei Pflege- und Adoptivkindern ist ein wichtiger Faktor für das Gelingen oder Scheitern eines Pflegeverhältnisses oder auch eines offenen Adoptivverhältnisses. Das OLG Hamm jedoch ist dem entgegen getreten und hielt lediglich Umgangskontakte an sechs Terminen im Jahr für 1 bis 1 ½ Stunden mit dem Kindeswohl für vereinbar. Kanzleianschrift Rechtsanwalt Steffen Siefert Aachener Str. Prozentuale Anteile der Häufigkeit von Besuchskontakten der Pflegekinder bei ihren leiblichen Eltern (n = 131)..... 120 Abbildung 2. Einleitung. Fazit. Pflegefamilie kämpft gegen Börde-Jugendamt, Anerkennung freier Träger der Jugendhilfe. vermerkt wurden, da dann aus diesen Hilfeplanprotokollen zitiert werden kann. 04825-901577 Einer derartigen Gefährdung kann jedoch hier durch die Anordnung eines nur begleiteten Umgangs sowie eine zeitliche Begrenzung der Umgangskontakte begegnet werden. Eine Entscheidung, die das Umgangsrecht oder seinen Vollzug für längere Zeit oder auf Dauer einschränkt oder ausschließt, kann nur ergehen, wenn anderenfalls das Wohl des Kindes gefährdet wäre. Denn die Vorschrift lautet: § 1684 Umgang des Kindes mit den Eltern. 25712 Buchholz Abbildung 1. (2016): Pflegeeltern bewerten Umgangskontakte negativer als Pflegekinder und Fachkräfte. §§ 1666, 1666a BGB, die andere Hälfte der fremdplatzierten Kinder wurde „freiwillig“ d. h. mit Zustimmung der leiblichen Eltern, fremd untergebracht. OLG Köln: Zeitweiliger Umgangsausschluss bei Pflegekindern, !!! Dennoch zeigt sich hieran, dass Pflegeeltern gut beraten sind, sich an Umgangsverfahren zu beteiligen und auf diese speziellen Bedürfnisse ihrer Kinder hinzuweisen, insbesondere etwa auch Verhaltensauffälligkeiten der Kinder nach dem Umgangskontakt vorzutragen. Alles liegt heillos durcheinander auf dem Boden und auch sonst. Noch sind derlei Entscheidungen sicherlich eher die Ausnahme, als die Regel. Nicht zuletzt werden die Umgangskontakte deswegen häufig schwierig sein, weil die Herkunftsfamilie den Verbleib des Pflegekindes in seiner Pflegefamilie nicht akzeptieren kann oder will und dem Kind bei den Kontakten, mindestens non-verbal entsprechende Signale übermittelt. Es mußte zuerst einmal aufgeräumt werden, dann durften sie erst ins Haus. 4. Zum anderen leben Pflegekinder, um die „gestritten“ wird, häufig bereits seit langem in der Pflegefamilie, so dass die Frage ins Zentrum rückt, inwieweit diese zu ihrer (Ersatz-)Familie geworden ist, die als solche nunmehr grundrechtlichen Schutz genießt – auch gegenüber Ansprüchen der leiblichen Eltern. (…). Empfehlenswert ist daher, diese wissenschaftliche Forschung in das Verfahren einzubringen. Nach dieser Vorschrift können Umgangskontakte vom Familiengericht natürlich auch eingeschränkt oder auch ausgeschlossen werden, „soweit dies zum Wohl des Kindes erforderlich ist“, so § 1684 IV BGB. Denn die im Gesetz geregelte Umgangsregelung, § 1684 BGB, ist im Grunde eine Regelung für Scheidungskinder und deren besondere Problematik. Die Weigerung des Kindes ist von einer – mit Händen zu greifenden – tief verwurzelten Angst gespeist, aus der Pflegefamilie herausgerissen zu werden“. Die zentralen Begründungen der Entscheidung des OLG Hamm lauten dabei: „Auch wenn im Grundsatz der Umgang eines Kindes mit seinen leiblichen Eltern dem Kindeswohl dient, so bedarf es jedoch nach einem Aufenthalt von mehr als 4 Jahren während des prägenden Kleinkindalters in einer Pflegefamilie und dem Nichtvorhandensein emotionaler Bindungen zur leiblichen Mutter im Einzelfall einer konkreten Abwägung zwischen der Gefährdung des Kindeswohls durch Umgangskontakte einerseits und dem rechtlich geschützten Interesse der Eltern an dem Umgang mit ihrem leiblichen Kind andererseits. IBAN: DE75 2184 0078 0434 1301 00. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Dadurch besteht die Gefahr starker Loyalitätskonflikte der Kinder, so dass zur Zeit der Umgang nur an einem neutralen Ort, keinesfalls in der Wohnung der Eltern zu verantworten ist (…). Der Senat verkennt nicht, dass mit dieser Umgangsregelung eine nicht unerhebliche Einschränkung des Elternrechts verbunden ist. Mit erfreulich klaren Worten hat das OLG Köln in einer Entscheidung vom 30.01.2009 (14 UF 172/08) das Umgangsrecht eines leiblichen Vaters mit seinen in Pflegefamilien untergebrachten Kindern für ein halbes Jahr ausgesetzt, weil der Kindesvater die Pflegekinder bei Umgangskontakten immer wieder mit seinen … Pflegekinder, Pflegeeltern und Herkunftseltern..... im Umgangskontakt aus Sicht der verschiedenen Akteure Agenda Reaktionen des Pflegekindes nach erfolgter Trennung Loyalitätskonflikte bei Pflegekindern Warum sind Umgangskontakte für das Pflegekind wichtig? Bergstr. Die leibliche Mutter strebte vor Gericht an, dass ihr ein Umgangsrecht alle 14 Tage von Freitagnachmittag, 18.00 Uhr bis Sonntagabend, 18.00 Uhr sowie in der Hälfte der jeweiligen Ferienzeit eingeräumt wurde. PevDi e.V. Das Familiengericht kann insbesondere anordnen, dass der Umgang nur stattfinden darf, wenn ein mitwirkungsbereiter Dritter anwesend ist. Die häufig beobachteten Wiederauftauchen des Bettnässens bis hin zu psychosomatischen Erkrankungen sind aus dem Gefühl des Kindes von einer elementaren Bedrohung seiner Sicherheit ohne weiteres verständlich.“, (Zenz, DÖV 1985, 95, 97, Hervorhebung durch den Verfasser). Kurz datauf verabschiedete sich der zu nichts taugende Freund und die Mutter hatte keine Kinder mehr, und leidet sehr darunter, und hat mittlererweile eine feste Arbeit. 1. Dem Kind gegenüber ist offensichtlich von vornherein nie in Frage gestellt worden, dass es auf Dauer bei seinen Pflegeeltern leben wird. i. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. PevDi e.V. Günstig ist, wenn hierzu konkrete Angaben im Hilfeplanprotokoll über Auffälligkeiten des Kindes usw. Insbesondere wird gerne verkannt, dass das gesunde Aufwachsen des Pflegekindes oberster Maßstab sein soll und dabei auch die Ermöglichung einer möglichst ungestörten Bindungsentwicklung in der Pflegefamilie. Es wäre bereits dienlich, die eigentlich für Scheidungskinder konzipierte Umgangsvorschrift des § 1684 BGB würde für Pflegekinder entsprechend umgestaltet. ist ein gemeinnütziger Verein, der keine eigenwirtschaftliche Zwecke hat. Im Umgangsverfahren sollte darauf geachtet werden jeweils aus Kindessicht vorzutragen, weshalb das Kindeswohl durch (häufige) Kontakte beeinträchtigt ist. Die Umgangskontakte dürfen das Wohl des Kindes nicht gefährden oder schädigen. 5. So heißt es in § 1684 IV BGB: „Das Familiengericht kann das Umgangsrecht oder den Vollzug früherer Entscheidungen über das Umgangsrecht einschränken oder ausschließen, soweit dies zum Wohl des Kindes erforderlich ist. PevDi e.V. 5. Gerade zu Beginn des Pflegeverhältnisses ist diese Situation für Pflegeeltern nicht immer einfach. DE75 2184 0078 0434 1301 00 Nur für etwa die Hälfte aller Pflegekinder erfolgten in Deutschland ge-richtliche Schutzmaßnahmen gem. Das ist zur Zeit nur gewährleistet bei einem Umgang in relativ großen Zeitabständen, in denen die Kinder jeweils nach den Besuchen wieder zur Ruhe kommen können. Immer wieder wird dabei auch die Auffassung vertreten, häufige Umgangskontakte zwischen Pflegekindern und leiblichen Elternteilen seien nötig, um einer Entfremdung entgegen zu wirken oder gar, um – teilweise auch nach mehrjähriger Pflegedauer – eine Rückführungsoption offen zu halten. Denn gerade Umgangsentscheidungen werden je nach Einzelfall zu entscheiden sein. Daraus resultiert aber nicht die Pflicht, die Wünsche ihrer Eltern nach Umgangskontakten zu befriedigen. Pflegekinder und Pflegeeltern „passgenauer“ zueinander zu bringen, werden regelmäßig laufen- ... Im Rahmen der Umgangskontakte zwischen dem Pflegekind und seiner Herkunftsfamilie soll ein ... Der Umgang soll altersangemessen hinsichtlich Umfang und Häufigkeit ge-staltet werden. zieht in der Praxis große Schwierigkeiten nach sich. Hinsichtlich der üblichen Häufigkeit von Umgangskontakten bei Dauerpflegekindern hat das OLG Hamm im Beschluss vom 06.01.2004 (13 WF 540/03), soweit ersichtlich nicht veröffentlicht, deutlich Stellung genommen. Literaturverzeichnis. Commerzbank Heide Meist hat ein Pflegekind regelmäßig Kontakt zu seinen Herkunftsfamilie. Themen zur Vollzeitpflege. Denn eine solche Beziehung baut sich durch Pflege und Zuwendung auf, die eine Bezugsperson dem Kind über längere Zeit entgegenbringt (OLG Hamm, FamRZ 1995, 1507). Pflegekinder vgl. Dritter kann auch ein Träger der Jugendhilfe oder ein Verein sein; dieser bestimmt dann jeweils, welche Einzelperson die Aufgabe wahrnimmt“. Bei Pflegeverhältnissen werde das Kindeswohl dabei maßgeblich durch das Bindungsbedürfnis des Kindes … Dies geht oftmals bis hin zu offenen „Abwebungsversuchen“ oder gar Aussagen, dass man das Pflegekind bald wieder „nach Hause“ holen werde.